Tonglen-Meditation für die Transformation von Leid
Tonglen ist eine buddhistische Meditationpraxis. Sie hilft uns Mitgefühl für das Leid anderer zu kultivieren und ihnen Liebe zu senden. Das Wort „Tonglen“ bedeutet „empfangen“ und „senden“. In dieser Meditation nehmen wir bewusst mit der Einatmung das Leiden der Welt in uns auf und senden im Gegenzug bei der Ausatmung reine Liebe und Mitgefühl aus.
Dadurch verbinden wir uns mit dem Leid, das unsere Mitwesen erfahren. Das klingt im ersten Moment sehr schwierig (und wenn es sich für dich nicht gut anfühlt, führe die Meditation bitte nicht durch), weil die meisten von uns schon gefühlt mehr als genug Leid in ihrem Leben haben. Jedoch ist es, zumindest in meiner eigenen Erfahrung leichter (und auch erleichternder), als man es sich vielleicht vorstellt.
So führst du die Tonglen-Meditation durch:
Setze dich aufrecht hin und lasse deinen Atem entspannt fließen. Atme ein und wieder aus. Wenn deine Gedanken beginnen abzuschweifen, führe sie behutsam wieder zurück zum Atem. Bei der Einatmung denke „einatmen“, bei der Ausatmung denke „ausatmen“.
Fahre für einige Minuten fort, bis du dich ruhig und geerdet fühlst.
Beginne nun mit der Einatmung das Leid, das gerade in der Welt vor sich geht, einzuatmen. Stelle dir vor, wie es in dir transformiert wird und atme dann mit der Ausatmung Liebe und Mitgefühl aus. Beginne nicht, dich mit dem Leid zu identifizieren. Lasse es einfach da sein, denke nicht darüber nach. Es ist einfach nur da.
In dem Falle, wenn du zu überwältigt wirst, öffne die Augen und zähle 5-10 Dinge auf, die du siehst (wie das Fenster, den Kasten usw.). Reibe deine Handflächen fest aneinander.